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Mein Körper gehört mir

Ein Präventionsprojekt gegen sexuellen Missbrauch von Kindern
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Fast täglich muss man aus den Medien erfahren, dass Kinder - oft über Jahre - sexuell missbraucht wurden, ohne dass diese Straftaten aufgedeckt wurden. Häufig kommen die Täter aus dem näheren Umfeld der Kinder. Diese Kriminellen nutzen ein Vertrauens- oder Abhängigkeitsverhältnis gewissenlos aus und erpressen außerdem die Leidtragenden emotional. Die Opfer fühlen sich oft schuldig an dieser Situation, obwohl die Schuld allein der Täter trägt. Die seelischen Schäden, die die Mädchen und Jungen davontragen, bleiben meist lebenslänglich.

 

Bei dem theaterpädagogischen Präventionsprogramm "Mein Körper gehört mir" der theaterpädagogischen werkstatt Osnabrück sollen die Kinder lernen, zwischen guten Gefühlen (Ja-Gefühlen) und schlechten Gefühlen (Nein-Gefühlen) zu unterscheiden, diese auch mutig und deutlich zu äußern, Gefahrensituationen vorzubeugen und eventuell nach Hilfe zu suchen. Dieses Programm stärkt die Mitverantwortung der Kinder für ihren Körper sowie ihr Selbstvertrauen. Damit hilft das Programm letztendlich, das Schweigen zu brechen, das den Täter schützt und das Opfer isoliert.
In drei aufeinanderfolgenden Wochen (16.11., 23.11. und 30.11.2010) spielten die beiden Darsteller den Mädchen und Jungen der 3. und 4. Schuljahre leicht verständliche Alltagsszenen vor, die sich bezüglich der Problemhärte allmählich steigerten. Zwischendurch traten die Schauspieler aus ihren Rollen heraus, um sich mit den Kindern über die Szenen zu unterhalten oder ihnen Fragen zu stellen. Dadurch wurden die jungen Zuschauer zur Mitgestaltung, zur Analyse und zu Kommentaren angeregt.

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In dieser Szene verhält sich der Junge falsch. Er hat zwar ein Nein-Gefühl, äußert es aber nicht klar und deutlich, weil er Angst hat, seine Schwester könnte zickig reagieren. Dadurch kommt es zu einem Missverständnis zwischen den beiden. Er wird weiter zu fest gebürstet, was ihm weh tut.
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Schon besser! Das Mädchen im Bus hat ebenfalls ein Nein-Gefühl, aber sie schreit den Jungen laut an. Der erschreckt sich und geht weg. Dadurch erregt das Mädchen auch die Aufmerksamkeit der anderen Fahrgäste und bekommt sicherlich Hilfe, wenn es für sie gefährlich werden sollte.
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Wenn du Probleme hast, dich einsam fühlst oder traurig bist und niemandem davon erzählen kannst, dann wähle die Nummer gegen Kummer. Am anderen Ende der Leitung sitzen nette Leute, die auf Anrufe von Kindern warten, denen es nicht so gut geht. Sie reden gerne mit dir und geben auch gute Ratschläge.
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Von Montag bis Samstag zwischen 14 und 20 Uhr erreichst du da immer jemanden.

Du brauchst deinen Namen nicht zu nennen, wenn du nicht willst.

Der Anruf kostet kein Geld.

Du kannst auch von einer öffentlichen Telefonzelle aus anrufen.